Wednesday, February 17, 2010

updike 1

Inselstädte

Man sieht sie vom Flugzeug, die namenlosen, grünen Inseln
in den ozeanischen, flachen Ebenen liegen,
zwanzig, dreißig Häuserblöcke, alles
doch, was eine Stadt so braucht, ist da––
das Sportfeld einer Schule, und ein Tupfer
Park entlang dem Fluss, die Zubringer,
die Straße wie ein Reißverschluss, Geschäfte
von dem dreckfarbenen Kuchen der Äcker geschnitten.
Kleine Leben––flach und fad––erdenkt man sich
in solchem engen Gitternetz. Jedoch wie Hirne
nach dem CAT-Scan so auch diese Städte,
sie behalten ihr Geheimnis: Launen des Geistes,
Grundwasser das nahe Minen flutet, blaut,
––Tautropfen der Sehnsucht, in Blöcken verwahrte Juwelen.

John Updike (1932-2009)

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